Mittwoch, 17. April 2013

Experimente über Anerkennung und Motivation

Gestern habe ich ja darüber geschrieben, dass ich in meinem Inneren ein Reisender bin. Ich liebe die Reise an sich, die Reise muss nicht mal ein Ziel haben. Es fallen mir immer wieder Dinge und Situationen ein, die genau in dieses Schema passen.

Aber ich komme auch immer wieder gerne zurück, dahin, wo meine Freunde sind und wo ich mich wohl fühle. Ich verbringe gerne auch eine längere Zeit bei Freunden. Eigentlich bin ich ein ganz gemütlicher Mensch, der das Hier und Jetzt auch genießen kann, wenn er mal da ist ;)

Ich habe gestern ein Video angeschaut, in dem es um Motivation und Sinn geht. Ein Mann hat von Experimenten erzählt, die seine Forschungsgruppe gemacht hat. In einem Experiment ging es darum, gegen Bezahlung auf einem Blatt Papier mit vielen, vielen Zeilen an Buchstaben, bestimmte Buchstabenpaare zu suchen und einzukreisen.

Eine Gruppe hat dieses Papier abgegeben, es wurde entgegen genommen, kurz drüber geschaut, genickt und dann wurde es auf einem Stapel an Papieren gelegt. Eine zweite Gruppe bekam die gleiche Aufgabe. Allerdings wurde bei denen das Papier direkt entgegen genommen und auf den Stapel Papier gelegt, ohne dass darüber geschaut oder genickt wurde. Und bei der dritten Gruppe wurde das Papier direkt beim Entgegennehmen ohne auf den Inhalt zu sehen in den Schredder gegeben.

Alle drei Gruppen bekamen dann wieder Geld für die gleiche Arbeit angeboten, allerdings ein bisschen weniger. Am Ende wurde jeweils bewertet, ab wann derjenige die Arbeit nicht mehr machen wollte. Die erste Gruppe hat wesentlich mehr dieser Arbeit gemacht als beide anderen Gruppen.

Ein anderes Experiment drehte sich um ein Phänomen, was er "Ikea-Effekt" nannte. Wenn man viel Zeit aufbringt um etwas zu erschaffen, dann sieht es in seinen eigenen Augen wertvoller und besser aus, als es objektiv gesehen wirklich ist. Und man denkt sogar, dass es auch in den Augen der anderen wertvoller und besser ist.

Was ich aus diesen beiden Ergebnissen mitgenommen habe, sind zwei Dinge:

  1. Schon das kleinste bisschen Anerkennung ist viel besser als komplette Missachtung
  2. Ein Projekt aus Leidenschaft muss nicht zwangsläufig heißen, dass es gut ist. Und je leidenschaftlicher man dabei ist, desto schwerer wird es, es objektiv beurteilen zu können.
Beides keine überraschende Ergebnisse, aber nichtsdestrotrotz etwas, was man im Hinterkopf behalten sollte.

Dienstag, 16. April 2013

Im Grunde meines Inneren ein Reisender

Es ist schon erstaunlich, dass man immer wieder etwas neues über sich selbst lernen kann. Und dieses Wochenende hat es mich sogar selbst überrascht.

Meistens wenn ich etwas an mir bemerke, dann sind es Dinge, die mir eigentlich klar sind, die aber so selbstverständlich geworden sind, dass sie mir nicht mehr wirklich auffallen. Wenn ich gestresst bin, dann muss ich mich bewegen. Was mir an diesem Wochenende aber aufgefallen ist, das war mir bisher tatsächlich neu.

Ich war in meiner Lieblingsdisko unterwegs. Ich stand alleine an der Bar und habe der Musik zugehört und etwas getrunken. Irgendwie war mir an dem Abend nicht nach Tanzen. Das kommt nicht oft vor, aber es kommt vor. Ich stand dort, habe der Musik zugehört und dachte nach. Und da fiel es mir auf. Ich merkte, dass meine Gedanken mit Hilfe der Musik an einem weit entfernten Ort getragen wurden.

Ich träume mich gerne an weit entfernte Orte. In meiner Vorstellung stehe ich am Hang eines grasbewachsenen Hügels. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, es ist warm und ein leichtes Lüftchen weht. Die Grashalme neigen sich im Wind hin und her und irgendwo hört man entfernt einige Vögel. Es ist ein warmer und offener Ort, und ich bin frei.

Schon seitdem ich ein Kind gewesen bin, war ich fasziniert von anderen Orten und Welten, vor allem wenn sie nur in der Phantasie existierten. Ich habe viel gelesen und viel fern gesehen. Ich habe viel mit meinen Brüdern gespielt, sehr viel Fantasy-Zeugs mit eigenen Rassen, Regeln und Welten. Ich spiele immer noch gerne und regelmäßig Rollenspiele mit Freunden. Ich gehe auf Mittelaltermärkte deswegen. Ich höre besonders gerne Musik über Freiheit und Reisen.

Mir ist es vorher nie so bewusst gewesen. Aber es zieht sich tatsächlich durch mein Leben. Zumindest in Gedanken war ich wohl immer ein Reisender gewesen.

Star Trek als einer meiner Lieblingsserien: Reisende durch das All, jede Woche neue fremdartige Kulturen und Orte, an denen noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Einfach ein Traum. Quantum Leaps, eine andere meiner Lieblingsserien: Reisen durch die Zeit, jedes Mal andere Menschen begegnen, ihr Leben zum Guten zu verändern und dann weiter zu ziehen. Der Schwarze Turm, Fantasy-Geschichte von Stephen King um den Revolvermann Roland. Ich habe diese Bücher verschlungen. Und worum ging es? Um die Reise, die Roland machen muss, um die Welt vor dem Zerfall zu retten, und um die Menschen, die er auf seinem Weg trifft.

Das Ganze geht soweit, dass ich manchmal gar nicht mehr mit bekomme, was im Hier und Jetzt um mich herum passiert. Dann muss ich mich wirklich konzentrieren, um wieder her zu kommen. Es ist sogar meinen Kollegen aufgefallen, dass ich manchmal etwas abwesend wirke. Aber mittlerweile können die damit umgehen ;-)

Erinnerst Du Dich an den Helden mit den 1000 Gesichtern? Ein Mann hat viele Heldensagen alter und neuer Zeit untersucht und zusammengefasst, was einen Helden ausmacht. Jeder Held macht seine eigene Reise.