Freitag, 13. April 2012

Tag 3 - alles wird gut

Heute ging es mir überraschend gut. Es war ganz anders als gestern. Ich bin relativ früh aufgestanden, weil ich nicht mehr schlafen konnte. Ich war früh auf der Arbeit, habe dort viel Musik gehört, und war generell einfach gut drauf.

Es gab schon den einen oder anderen Augenblick, wo ich genau wusste: Normalerweise würdest Du Dir genau jetzt eine Zigarette anzünden. Aber das war's dann auch. Dieses Verlangen nach einer Zigarette war heute viel schwächer als gestern.

Ich werde heute wohl wieder früher schlafen gehen. Das tut anscheinend gut. Muss ich mal über einen längeren Zeitraum bei mir beobachten.

Donnerstag, 12. April 2012

Tag 2 - erste Entzugserscheinungen

Heute war ein anstrengender und schwieriger Tag. Zum Glück kann ich auch von zu Hause arbeiten, sonst wäre ich meinen Kollegen heute wohl ziemlich auf die Nerven gegangen.

Ich ging mir selbst ja schon auf die Nerven. Ich war müde, ich war hungrig, ich war sehr leicht reizbar und ich war gestresst. Ich konnte mich nicht gut auf die Arbeit konzentrieren, war ständig abgelenkt. Und ich war kurz davor, alles hinzu werfen und mir einfach eine zu rauchen. Und wenn wir schon beim Aufgeben waren, wollte ich die Arbeit auch gleich abgeben. Mich hat alles mögliche nur noch aufgeregt, ich hatte keine Motivation mehr, ich hatte keine Lust.

Es ist eine Sache, wenn ich mich aufrege, wenn etwas nicht klappt. Ist nicht schön, kommt aber auch mal vor. Dann versuche ich es noch mal, oder versuche es anders. Und irgendwie hauts schon hin. Heute war es anders. Heute hatte ich mich aufgeregt und gleichzeitig gedacht: "So kenne ich mich gar nicht".

Und wenn ich so etwas denke, stimmt etwas nicht. Ich habe also eine Pause gemacht. Ich habe mir etwas zu essen gekocht und habe mir Musik angemacht. Und dann gings mir schon besser. Ich habe mich dann wieder auf meine Arbeit konzentrieren können.

Nach der Arbeit bin ich noch kurz nach Bochum gefahren, einen Bekannten besuchen. Besuch an sich war ganz ok. Aber die Autofahrten hin und wieder zurück waren... gewöhnungsbedürftig. Ich rauche sonst echt viel im Auto.

Ich brauche also etwas anderes zu tun, wenn ich Auto fahre. Neue vernünftige Musik. Oder vielleicht ein Hörspiel. Oder einen Podcast. Da wird sich schon was machen lassen ;-)

Ich habe heute mehr gegessen als gewöhnlich. Vielleicht kriege ich das wieder auf normales Niveau, wenn diese Entzugserscheinungen um sind. Gegen Abend wurde das ja schon wieder besser. Und jetzt gehts mir eigentlich sogar wieder gut. Bin schon fast bei meiner gewohnt entspannten Stimmung angekommen.

Mittwoch, 11. April 2012

Tag 1 - Und meine Gründe, auf zu hören

Vielen Dank für Eure Unterstützung. Ich weiß das echt zu schätzen :) Das tut richtig gut.

Heute war der erste Tag. Und mir geht es gut. Ich hatte schon ab und an das Gefühl: Hm, eine Zigarette wäre jetzt echt nicht verkehrt. Immerhin habe ich gestern noch geraucht und so schnell geht es wohl nicht. Aber ich habe es gelassen. Heute war ein zigaretten-freier Tag.

Zugegeben, ich war zwischendurch etwas mies gelaunt. Aber das muss ja nicht zwangsläufig mit dem Aufhören zu tun haben. Es gab zwischendurch auch Probleme bei der Konzentration. Aber nichts schlimmeres.

Apropos nicht schlimm: Birger hat mich in einem Kommentar zum letzten Post gefragt:

"Warum will man mit etwas aufhören, was eigentlich gar nicht schlimm ist?" - BirgerS

Zusammenhang ist, dass ich geschrieben habe, dass ich eine 23 Zigaretten in 2 Tagen rauche, und das auch eher leichte Zigaretten sind.

Wenn es danach klingt, als wollte ich damit sagen, das wäre nicht schlimm, dann ist das falsch rübergekommen. In meinen Augen ist das viel zu viel. Aber wenn meine Gründe aufzuhören nicht deutlich geworden sind im letzten Post, dann kann man das ja leicht korrigieren.

Warum möchte ich also aufhören? Was hat mich dazu bewogen? Was für Gründe gibt es für mich?

Es gibt mehrere Gründe, die für mich von Bedeutung sind, und nicht alle davon sind mir gleich wichtig. Aber es war wohl die Summe der Gründe, die mich schließlich zu der Entscheidung brachte, endgültig aufzuhören.

Kontrolle über mein eigenes Leben

Ganz einfach ausgedrückt: Ich möchte mich nicht von der Zigarette kontrollieren lassen. Es klingt komisch, immerhin hat so eine Zigarette keinen eigenen Willen. Aber es ist so, wie es ist. Nikotin macht süchtig. Und selbst wenn ich noch nicht abhängig sein sollte, gibt es keine Garantie, dass es so bleibt. Und sollte das passieren, wo ist dann die Kontrolle? Nicht mehr bei mir.

Und wer alleine kann das verhindern? Richtig, ich selber. Es ist mein Leben. Also rechtzeitig auf die Bremse treten, bevor es zu spät ist. Noch habe ich die Kontrolle.

Weil ich es kann!

Fragt man mich, warum ich etwas mache, dann ist "Weil ich es kann!" eine Antwort, die ich öfter gebe. Und auch diesmal kommt diese Antwort. Ich kann aufhören. Ich habe schon drei oder vier mal aufgehört. Ich schaffe es auch ein weiteres Mal. Ich darf nur nicht wieder damit anfangen. Aber diesmal, diesmal schaffe ich es. Ich habe neue Methoden, neue Ideen, mehr Unterstützung. Diesmal schaffe ich es endgültig. Warum? Weil ich es kann!

Ich zeig's euch!

Es gibt Leute in meinem Leben, die glauben mir nicht, dass ich aufhören kann. Und sowas kann ich ja mal gar nicht leiden. Alleine, um denen zu zeigen, dass sie sich irren, um denen zu zeigen, dass ich aufhören kann, wenn ich nur will... alleine das wäre schon ein Grund für mich.

Und ich habe keinen Bock auf deren "Ich habs ja gleich gesagt" Blicke, wenn ich's nicht schaffen sollte. Also verlieren ist diesmal keine Option.

Es gibt schöneres..

Ich habe ein Mädel kennengelernt. Sie ist Nicht-Raucherin. Die Zeit mit ihr ist echt schön, aber wenn ich rauchen möchte, muss ich auf den Balkon und sie bleibt drinnen. Ich kann mir schöneres vorstellen, was ich machen könnte, wenn ich nicht alleine auf dem Balkon stehen müsste. Die Zigarette stört mich. Also muss sie weg.

Wenn ich es kann, schaffst Du es auch!

Es gibt verschiedenste Gründe, warum Menschen mit dem Rauchen anfangen. Und es gibt verschiedenste Gründe, warum manche aufhören können und andere nicht. Ich bin überzeugt, dass jeder aufhören kann. Er muss nur seinen eigenen Weg finden. Es gibt bestimmt unzählige Wege, wie man aufhören kann. Und einen dieser Wege will ich hier zeigen.

Und alle zusammen...

Ich habe also mehrere Gründe. Einige davon sind auf den ersten Blick eher schwach. Aber das ist wohl Ansichtssache. Das sind alles Dinge, die mich in meinem Inneren bewegen und die zusammen mich zu der Entscheidung gebracht haben, mit dem Rauchen aufzuhören.

Eine Reise braucht ein Ziel!

Und daher braucht auch dieser Blog ein Ziel. Das Ziel, das ich mir gesetzt habe, ist eines, was ich schon seit einiger Zeit immer mal wieder versucht, aber nie erreicht habe:

Ich möchte Nicht-Raucher werden.

Ich rauche schon seit einigen Jahren. Mittlerweile reicht eine Bigbox mit 23 Zigaretten für ca. 1,5 bis 2 Tage. Es gibt verschiedene Gründe warum ich rauche. Ich rauche, wenn mir langweilig ist. Ich rauche, wenn ich bei anderen stehe, und diese auch rauchen. Ich rauche aus Gewohnheit. Ich rauche, wenn ich Stress habe.

Ich glaube nicht, dass ich süchtig bin. Zumindest nicht nach Nikotin. Ich kann und habe öfters Pausen gemacht. Es gibt Tage und sogar Wochen, in denen ich gar nicht geraucht habe. Aber ich habe immer wieder angefangen.

Ab wann bin ich ein Nicht-Raucher?

Ich habe durch meiner Arbeit gelernt, dass Ziele am besten positiv formuliert werden. Und sie sollten nachvollziehbar und kontrollierbar sein. Man sollte wissen, wann man das Ziel erreicht hat. "Ich möchte nicht mehr rauchen" ist also dementsprechend ein schlecht formuliertes Ziel. Es ist nicht positiv formuliert und ab wann es erreicht ist, steht in den Sternen.

Also formulieren wir es anders. Ich möchte meine Zeit mit besseren Dingen verbringen als mit Rauchen. Und ich möchte das mindestens in den nächsten 3 Monaten beibehalten.

Bessere Dinge

Einer der Gründe, warum ich rauche, ist Langeweile. Ich rauche, weil ich gerade eh nichts besseres zu tun habe. Das ist aus mehreren Gründen nicht gut. Rauchen an sich ist schädlich, das wissen wir alle. Aber auch der Grund ist schädlich. Wenn ich rauche, weil mir nichts besseres einfällt, dann überlege ich mir auch nichts sinnvolleres, was ich mit meiner Zeit anfangen könnte.

Und genau da setze ich jetzt an. Wann immer ich sonst eine rauchen würde, weil mir langweilig ist, möchte ich ab jetzt versuchen, etwas sinnvolleres zu finden, und das dann zu machen. Vielleicht poste ich ein Foto, das ich irgendwo gefunden habe, einen Status, oder einen kleinen Blog, oder ich recherchiere etwas im Internet. Es gibt so viel, was sinnvoller ist als eine Zigarette zu rauchen.

Rauchende Gesellschaft

Wenn andere rauchen, dann bekomme ich das Bedürfnis, ebenfalls zu rauchen. Aber warum? Es ist nicht das Gefühl, dazu zu gehören. Es ist kein Gruppenzwang. Es ist nicht so, dass die Zigarette dann besser riecht oder schmeckt. Ich glaube, bei mir ist das tatsächlich nur Gewohnheit. Zeit, mit dieser Gewohnheit zu brechen. Vielleicht nehme ich mir dann eine Tasse Kaffee mit. Mal schauen, was ich da mache.

Stress

Ich rauche, wenn ich Stress habe. Nicht, dass es mich tatsächlich entspannt. Aber es lenkt mich ab. Ich habe etwas anderes zu tun, als über den Stress nach zu denken. Da sollte mir doch sicher auch was anderes einfallen, was mich vom Stress ablenkt. Aber da muss ich mir noch einige Gedanken machen.

Am Ball bleiben

Mir fehlt es nicht an Willenskraft um aufzuhören. Ich habe schon mehrmals aufgehört. Und teilweise habe ich Wochen keine Zigarette mehr geraucht. Aber mir fehlte bisher die Konsequenz, das durch zu ziehen. Nicht wieder anzufangen. Und warum fehlte mir die?

Letztendlich fehlte mir wohl die richtige Motivation. Es fehlte ein innerer Antrieb, der mir wichtig genug war. Gesundheit und Geld waren mir da nicht Antrieb genug. Gesund war ich, selbst wenn ich rauchte. Und genug Geld zum Leben hatte ich auch trotzdem noch.

Menschen werden von den verschiedensten Dingen motiviert. Meine Motivation ist tatsächlich dieser Blog. Wenn ich über meine Erfolge dabei schreibe, aufzuhören, dann bleibt mir das. Diesen Blog mache ich öffentlich, andere sehen den und ich kann nicht einfach wieder zurück und so tun, als wäre nichts geschehen.

Zu guter Letzt

Ich werde meinen Weg zum Nicht-Raucher in diesem Blog dokumentieren. Ich werde erst mal versuchen, jeden Tag eine Kleinigkeit zu schreiben, wie es mir geht, wie ich mich fühle, wie ich mich verhalten habe. Aber ich wäre trotzdem für jede Hilfe dankbar. Also, Kommentare und Tipps zum Nicht-Raucher werden sind erwünscht.