Montag, 28. April 2014

Ohrstöpsel, Suicidal Death Metal und Paranoia

by Thong Ta

Am Wochenende habe ich gelernt, dass Ohrstöpsel beim Musikgenuss sogar helfen können, dass Black Suicidal Death Metal keine Musik für mich ist und dass "Paranoia" als Rollenspiel-System richtig Spaß macht.

Freitag war ich auf einem Konzert von Solitary Experiments im Kulttempel in Oberhausen. Deren Musik geht in Richtung Synthpop/EBM, ist also sehr elektronisch mit Keyboards, Synthesizern, Gesang und Schlagzeug. Es werden also weder irgendwelche Gitarren noch Bässe gespielt. Und wer mich kennt, weiß: Das ist jetzt nicht wirklich meine Musik.

Aber ich hatte nette Gesellschaft, und die Musik war sogar tanzbar. Die Akustik fand ich nicht so gut in der Location. Es gibt dort eine Bühne, davor einen Tanzbereich und dann in der selben Halle noch eine obere Halbetage, die wie ein Balkon über einen weiteren Teil der Halle ist. Der obere Teil war an dem Abend abgesperrt, so dass man also unten unter diese Halbetage in diese Halle reinkam. Wir standen häufiger weiter hinten, weil dort die Tür war und man dort wenigstens Luft bekam und es dort nicht allzu warm war. Ich nehme an, dass aufgrund dieser Halbetage aber der Sound unter der Halbetage negativ beeinträchtigt war.

Während der Vorbands sind wir kurz nach vorne gegangen, um Fotos zu machen. Den Sound fand ich da besser, allerdings war er mir zu laut. Und dann bekam ich Ohrstöpsel. Ich trage eigentlich nie Ohrstöpsel zu Konzerten, aber gestern fand ich die wirklich gut. Ich hörte immer noch Musik, auch wenn ich meine Begleitung nicht mehr wirklich verstehen konnte, und ich spürte den Bass und ich konnte tanzen. Ich hatte auch Glück, dass ich zur Hauptband an einer Stelle stand, die genug Platz um mich bot, dass ich atmen und tanzen konnte.

Samstag ging ich als Kontrast dazu auf ein anderes Konzert. Die drei Bands, die gespielt haben, heißen Fyrnask, Fäulnis und Eis. Gespielt wurde im Helvete in Oberhausen. Das Helvete ist eine Metalkneipe. Die Halle, in der gespielt wurde, ist daher eher klein. Sie befindet sich dort im Keller. Es war etwas verwinkelt. Und es wurde da geraucht.

Die Luft war daher ziemlich schnell ziemlich verbraucht, was bei mir Müdigkeit und Kopfschmerzen auslöst. Ich dachte eigentlich, dass ich auf ein Black Metal Konzert gehe, aber ich habe gelernt, dass es Suicidal Death Metal war. Wo genau der Unterschied liegt, kann ich allerdings nicht sagen, dafür kenne ich mich da einfach nicht gut genug aus. Keins von beiden ist jedenfalls wirklich mein Fall.

Meine Begleitung wurde auch müde, als die letzte Band noch gespielt hat, und so sind wir mitten drin gegangen.

Am Sonntag ging es dann auf die Klingencon in Remscheid. Ein Freund von mir hat da ein Pen&Paper Rollenspiel namens Paranoia gemeistert und ich bin mit ihm hingefahren, um das mal zu spielen. Er hat mir ein bisschen davon erzählt, und ich war einfach neugierig. Und das hat mir wirklich Spaß gemacht.

Es ist jetzt kein Spiel, dass man sonderlich ernst nehmen sollte. Jeder spielt da gegen jeden. Jeder ist ein Troubleshooter im Auftrag eines allwissenden, alles kontrollierenden Computers und wird mit den anderen Mitspielern auf eine Mission geschickt. Jeder Spieler ist ein Mutant mit einer Mutantenkraft, und Mutanten sind verboten und müssen erschossen werden. Jeder Spieler ist Mitglied einer Geheimgesellschaft. Das ist ebenfalls verboten und auch diese Leute dürfen erschossen werden. Von seiner Geheimgesellschaft bekommt jeder Spieler noch einen eigenen geheimen Auftrag, der mit der Mission vom Computer in einem Zusammenhang steht. Und es gibt zahlreiche Regeln in diesem Spiel, die der Meister zwar kennt, die Spieler allerdings nicht. Und wer gegen diese Regeln verstößt, darf ebenfalls erschossen werden.

Damit das ganze etwas eingegrenzt wird, darf aber keiner ohne Beweise erschossen werden, ansonsten ist das Verrat am Computer. Und ihr ahnt bestimmt schon, wie Verrat gestraft wird. Jeder Spieler bekommt mehrere Klone, damit er auch im Falle seines Todes, der aus irgendeinem Grund relativ häufig auftreten kann, weiterspielen kann. Erst wenn der letzte Klon tot ist, ist ein Spieler endgültig raus aus dem Spiel.

Wir haben den ganzen Nachmittag damit verbracht, "Kommis" zu jagen und uns gegenseitig dabei umzubringen. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.

Und das war mein Wochenende. Heute bin ich noch japanisch essen, Mittwoch ist Beltane oder auch Walpurgisnacht oder Tanz in den Mai. An dem Nachmittag/Abend bin ich aber auf dem MPS in Dortmund. Und am Samstag bin ich da ebenfalls. Sonntag tritt eine Freundin von mir mit ihrer Tanztruppe und solo auf dem Bensberger Frühlingsfest auf. Da werde ich sie dann besuchen.

Also wenn wir uns nicht sehen, ihr wisst, wo ihr mich finden könnt ;)