Donnerstag, 5. Juli 2012

Tag 84 - Motivation und Kreativität

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Heute bin ich auf einen interessanten TED Talk gestoßen, der etwas weiter zurück liegt. Er ist aus dem Juli 2009 und Dan Pink spricht darin über Motivation: http://www.ted.com/talks/dan_pink_on_motivation.html



Genauer gesagt beschreibt er darin etwas über Motivation, das die Wissenschaft entdeckt hat, das vom Business aber größtenteils ignoriert wird. 


Wovon spricht Dan Pink in dem Talk?


Es geht um einen Vergleich von extrinsischer Motivation mit intrinsischer Motivation. Extrinsische Motivation bedeutet für ihn Motivation über äußere Faktoren wie Geld oder eine eigene Reality Show. Im Gegensatz dazu passiert die intrinsische Motivation über Faktoren, die in der betreffenden Person liegen. Dazu zählt er Autonomie, Meisterschaft in einer bestimmten Disziplin oder der Glauben, dass man damit einer höheren Sache dient.


Dan Pink erklärt, dass es eine wissenschaftliche Tatsache ist, dass die so häufig verwendete extrinsische Motivation für bestimmte Arten von Aufgaben nicht nur unwirksam, sondern sogar hinderlich ist. Es gibt wiederholt Experimente, in denen ohne eine solche Motivation bessere Ergebnisse erzielt wurden als mit. Oder anders ausgedrückt: Durch die falsche Motivation wurden schlechtere Ergebnisse erzielt.

Sein Ergebnis

Das ist nicht intuitiv. Wenn jemand eine Aufgabe hat, dann kann es tatsächlich falsch sein, ihn für das Lösen der Aufgabe noch Geld zu bieten. Und dennoch ist es genau das, was viele in der Wirtschaft machen.

Dan Pink beschreibt mehrere Experimente dieser Art und kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass extrinsische Motivation hervorragend funktioniert, wenn die Aufgaben Konzentration verlangen, wenn es nur einen Lösungsweg gibt, den man gehen kann und wenn dieser Lösungsweg von vornherein bekannt ist.

Sobald aber Kreativität gefragt ist, hemmt die extrinsische Motivation und es sollte intrinsische Motivation verwendet werden. Als Beispiel nennt er unter anderem Atlassian, die einmal im Jahr ihre Mitarbeiter einen ganzen Tag an etwas arbeiten lassen, woran sie Interesse haben, solange sie es am nächsten Tag präsentieren können, oder auch Google, die ihren Mitarbeitern 20 Prozent ihrer Zeit erlauben, an neuen Ideen zu arbeiten.

Motivation und Unternehmenskultur

Dieser Talk ist schon eine Weile her. Und ich habe das Gefühl, dass dieses Wissen über intrinsische und extrensische Motivation langsam auch in unserer Wirtschaft Fuß fasst. Vertrauen in Mitarbeiter, Selbst-Organisation, eine Vision, Unternehmenskultur, Teamgeist sind alles Werte, die sich mehr oder weniger etabliert haben.

Ich bin momentan in einer externen Schulung. Das heißt, ich sehe endlich mal wieder Leute im Businesskontext, die weder Arbeitskollegen noch Kunden sind. Und ich muss sagen: Es ist schon schockierend, wie unterschiedlich Unternehmenskulturen sein können. Es ist erschreckend, wie wenig die Weiterbildung oder die Eigenverantwortung in manchen Unternehmen gefördert wird. Ich bin wirklich froh, dass ich da arbeite, wo ich arbeite.

Oder anders ausgedrückt: Ich denke, Dan Pink hat in seinem Talk recht. Zumindest für mich trifft es zu. Und vielleicht ja auch für andere.

Motivation und Alltag

Und das betrifft ja nicht nur die wirtschaftliche Arbeit. Das kann man genauso aufs Privatleben beziehen. Wenn ich mich für kreative Leistungen belohnen möchte, dann entweder

  1. indem ich etwas mache, was ich schon immer machen wollte, 
  2. indem ich etwas lerne, was ich schon immer lernen wollte, oder 
  3. indem ich damit einem Zweck helfe, der mir viel bedeutet.

und nicht für Geld, gutes Essen, Klamotten oder ähnliches.

Alles ist relativ

Ich würde jetzt nicht so weit gehen zu behaupten, dass ich auch ohne Gehalt arbeiten gehen würde. Irgendwie muss ich schließlich auch meine Miete bezahlen, ich muss mir etwas zu essen und zum anziehen kaufen, und Rechnungen bekomme ich auch regelmäßig.

Aber manche Dinge, die für andere vermutlich Arbeit wären, machen mir tatsächlich Spaß. Und einige von denen machen mir sogar tatsächlich soviel Spaß, dass ich nicht unbedingt dafür bezahlt werden muss, um sie zu machen. Auch wenn ich nicht wirklich glaube, dass es schadet ;-)

Wie ist es bei euch? Schadet eine voraussichtliche Bezahlung eurer Kreativität?

Euer

P.S.

Das Zitat von oben habe ich übrigens hier gesehen: http://www.brainpickings.org/index.php/2011/01/25/must-read-books-happiness/

Es ist eine Ansammlung von 7 Büchern zum Thema "Happiness", aber zu einigen gibt es auch Videos zum Thema. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr da auch reinschauen :-)

Mittwoch, 4. Juli 2012

Tag 81 bis 83 - schwierige Zeiten

image source: http://goo.gl/55cET
Ich habe neulich einen interessanten Blogpost über das Mitgefühl in schwierigen Zeiten gelesen: http://goodlifezen.com/2012/06/28/how-to-find-compassion-in-your-most-difficult-moments/

Die Autorin berichtet darin aus ihren eigenen Erfahrungen, wie schwierig es für sie war, in ihren schwierigen Zeiten Mitgefühl für andere zu entwickeln. Und sie beschreibt auch, was man in diesen Zeiten machen kann, damit das Mitgefühl nicht völlig abhanden kommt. Gerade wenn alle um einen herum ebenfalls eine schwierige Zeit durchleben, ist jede noch so kleine Geste des Mitgefühls umso wertvoller.

Sie hat insgesamt fünf Ratschläge beschrieben. Und auch wenn ich nicht in allen ihrer Meinung bin, möchte ich euch keinen davon vorenthalten. Ihr habt andere Erfahrungen in euren Leben gemacht als ich bisher, vielleicht könnt ihr mit einem bestimmten Rat mehr anfangen als ich.

Ihre Ratschläge sind:
  1. Treat yourself compassionately
  2. Remember your interconnectedness with all beings
  3. Develop an "unconditional positive regard" for others
  4. Remember the harmony in compassion
  5. Take a break if you need one
Sei mitfühlend Dir selbst gegenüber

Mitgefühl beginnt mit Dir selbst. Du kannst nicht mitfühlend mit anderen sein, wenn Du nicht erst mitfühlend Dir selbst gegenüber bist. Stelle Dir das Mitgefühl vor, dass Du für andere fühlen möchtest, und richte es auf Dich selbst.

Erinnere Dich daran, dass Du mit allen anderen verbunden bist

Wenn Du Schwierigkeiten dabei hast, geduldig und nett zu anderen zu sein, liegt es vielleicht daran, dass Du das Gefühl hast, eure jeweiligen Interessen widersprechen sich irgendwo. Aber das muss nicht zwangsläufig der Fall sein. Wir alle fühlen Angst, Unsicherheiten und Frust, Du selber genauso wie Dein Gegenüber. Und Du kannst ihm oder ihr helfen durch Dein Mitgefühl.

Entwickle eine "bedingungslose positive Wertschätzung" für andere

Jeder Mensch hat seine guten und weniger guten Seiten. Es ist wichtig, dass Du immer den postiven Eindruck vom anderen aufrecht erhältst. Seine negativen Eigenschaften müssen stets im größerem Zusammenhang mit seinen positiven Eigenschaften und seiner komplexen Art betrachtet werden. Dann wird es Dir leichter fallen mit diesem Menschen Mitgefühl zu haben.

Erinnere Dich an die Harmonie im Mitgefühl

Mitgefühl heißt nicht Aufopferung für den anderen und auch nicht, dass Du alles für ihn machst. Im Gegenteil, Mitgefühl bedeutet manchmal sogar, dass Du im eigenem Interesse und im Interesse des anderen nicht tust, was er gerade von Dir verlangt. Die Harmonie im Mitgefühl liegt also darin, aus einer ausgeglichenen Perspektive zu handeln und das zu tun, was das Beste ist, und nicht, alle Wünsche zu erfüllen.

Gönne Dir eine Pause, wenn Du eine brauchst

Es ist absolut okay, wenn Du Dir selber eine Pause gönnst, wenn Du Zeit für Dich alleine brauchst, um wieder zu Dir selbst zu finden. Es ist okay, denn es kann verhindern, dass Du vor Müdigkeit wütend oder frustriert reagierst.

Zusammenfassend

Die beiden interessantesten Punkte fand ich, sind die beiden, in denen man sich selbst vor andere stellt, erst einmal Mitgefühl für sich selber entwickelt und sich auch mal eine Pause gönnt, wenn sie notwendig ist. Wenn es ums Mitgefühl geht, denke ich eher erst an andere und erst an späterer Stelle an mich.

Ich sehe ein, dass diese Ratschläge durchaus notwendig und sinnvoll sein können. Ich wäre da nur alleine wohl nicht darauf gekommen.

Was haltet ihr davon? Schwierig umzusetzen in schwierigen Zeiten? Alles kein Problem? Oder das einzige, was einem bleibt, um sich nicht selbst zu verlieren?

Euer