Donnerstag, 3. Mai 2012

Tag 23 - Nachdenklich


Heute war ich mit zwei Kollegen im Kino. Wir waren in American Pie - Klassentreffen. Der Film an sich war ganz ok. Lachen konnte man stellenweise sogar auch. Wir haben jede Menge Popcorn vernichtet, dazu noch Cola und 7Up. Insgesamt eine typisch amerikanische Komödie. Aber der Film hat etwas seltsames bei mir ausgelöst. Ich bin nachdenklich geworden und frage mich, ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe im Leben. Und was noch aus mir wird.

Ich komme mir irgendwie erwachsener vor als noch vor ein paar Jahren. Und rückblickend ist das ein irgendwie merkwürdiges Gefühl. Denn erwachsen wollte ich eigentlich nie werden.

Aber zum Glück leben wir nicht in einer Welt, in der es nur schwarz und weiß gibt. Ich muss nicht völlig erwachsen werden. Und auch nicht ständig erwachsen sein. Oder erwachsen tun. Und es gibt sogar schöne Seiten am erwachsen sein. An dieser Stelle Danke an meine liebe Kollegin, die mich daran erinnert hat.

Ich freue mich, dass ich diese Kollegen habe. Und ich freue mich darauf, das nächste Mal mit euch weg zu gehen. Das wird sicher ein Spaß ;-)

Tag 22 - Tango


Am Mittwoch fing der Arbeitsalltag wieder an. Ich war wieder bei einem Kunden. Viel hat sich nicht geändert seit dem letzten Mal, als ich bei diesem Kunden war. Es war immer noch chaotisch und manche Dinge wurden immer noch mit der heißen Nadel gestrickt, damit irgendwelche Deadlines gehalten werden konnten. Oh, und ein großes Projekt musste trotz allem verschoben werden, weil wohl irgendjemand die Dokumentation nicht richtig gelesen hat.

Ich bin schon ein wenig stolz auf mich, dass ich mir so etwas antun kann, ohne ab und zu eine rauchen zu gehen. Teilweise musste ich auf eine Zulieferung warten und lief selbst Gefahr, eine Deadline nicht halten zu können deswegen, weil die jenigen ihre getroffenen Zusagen einfach nicht halten konnten. Und so etwas kann ich ja wirklich nicht leiden. Ich meine, von all den Dingen auf der Welt, die mir auf die Nerven gehen könnten... aber Dinge verschleppen zu müssen, aufgehalten zu werden, aus Gründen, die vermeidbar gewesen wären, das rangiert schon ziemlich weit oben bei mir.

Ich musste bei diesem Kunden länger arbeiten. Mal wieder. Um meine Deadline halten zu können. Um das zu machen, weswegen ich da eigentlich bezahlt werde. Und ich war verabredet nach der Arbeit.

Aber ich hatte das schon geahnt. War ja nicht das erste Mal, dass ich da länger sitzen muss. Ich hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, dass ich vor der Verabredung noch nach Hause komme zum umziehen. Dann musste ich halt in Arbeitsklamotten dahin.

Nach der Arbeit war ich zum Tanzkurs verabredet. Meine Tanzpartnerin hatte mir schon geschrieben, dass sie etwas später kommt, also bin ich vorgefahren, habe noch etwas gegessen und bin dann ohne sie in den Tanzkurs gegangen.

Ich habe einiges übers Führen gelernt. Jive hatten wir dieses Mal, Discofox und Tango. Und da meine Tanzpartnerin erst später da war, hatte ich Gelegenheit, mit jemand anderem zu tanzen. Es war schon ein wenig ungewohnt. Also zumindest für mich als Anfänger. Es herrschte eine ganz andere Spannung und man musste sich erst ein wenig kennenlernen.

Jive war jetzt nicht so mein Tanz, aber Discofox und Tango machten Spaß. Wir haben den Grundschritt wiederholt und einige neue Figuren gelernt. Beim Tango muss ich noch etwas an meinem Taktgefühl arbeiten. Aber der Takt beim Tango ist auch für andere schwierig zu finden und umzusetzen. Hab ich schon erwähnt, dass ich Herausforderungen mag? ;-)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Tag 17 - 21 Ereignisreiche Tage


Einige Tage sind seit meinem letzten Eintrag ins Land gegangen. Wie ich bereits im letzten Eintrag geschrieben habe, war ich auf einem Festival gewesen. Wir sind Freitags los gefahren und Sonntag dann wieder zurück. Montag war ich auf einem Geburtstag. Und heute habe ich beim Kuchen backen geholfen. Es war schon einiges los die letzten Tage. Aber fangen wir von vorne an.

Freitag, 27.04. - Schlammschlacht

Am Freitag sind wir los gefahren in Richtung Festival. Anreise verlief sehr entspannt. Etwa 300 km Weg lagen vor uns. Aber es gab kaum Stau und wir haben zwei Pausen zwischendurch gemacht. Das Wetter machte uns da allerdings etwas mehr Sorgen. Der Himmel wurde immer dunkler, je näher wir unserem Ziel kamen. Und es fing irgendwann auch an zu regnen.

Als wir am Zeltplatz ankamen, regnete es immer noch leicht. Aber Berichten zu Folge am Donnerstag hat es auch schon stark geregnet und zusammen mit dem Regen von Freitag verwandelte sich der Boden des Zeltplatzes in eine sehr matschige, schlammige Unterlage.

Unser Zelt hatten wir relativ schnell aufgebaut, aber auf dem Weg zur Bühne und später auch vor der Bühne war mehr Schlamm als alles andere. Die Stiefel waren bald braun davon, dann die Hosen. Die Konzerte waren im vollen Gange und das erkannte man auch an den Zuschauern. Alle waren mehr oder weniger mit Schlamm bedeckt. Und je weiter vorne man war, desto dreckiger wurde man.

Ich habe mir die eine Band ganz angesehen, eine zweite zur Hälfte. Aber ich war schon relativ schnell müde. Also bin ich wieder zum Zelt zurück gestiefelt und habe mich dann auch bald schlafen gelegt.

Samstag, 28.04. - Sonnenstich

Am Samstag hat sich das Wetter gedreht. Anstatt Regen gab es Sonne und blauen Himmel satt. Es waren ca. 26 Grad und das erste Bier gab es auch schon zum Frühstück. Bevor die ersten interessanten Bands spielten, war allerdings noch Zeit, daher haben wir uns etwas auf unserem Zeltplatz umgesehen und haben neue Leute kennengelernt, einiges getrunken und die Sonne genossen. Ich habe auch Shisha geraucht. Aber das gilt für mich nicht als Rauchen, also bin ich immer noch Nichtraucher.

Naja, aber der Alkohol und noch mehr die Sonne haben meine Abendplanung etwas durcheinander gebracht. Auf einmal flimmerte es vor meinen Augen und ich bekam merkwürdige Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Ich habe es irgendwann tatsächlich wieder ins Zelt geschafft und habe etwas geschlafen. Aber zwei Bands, die ich eigentlich sehen wollte, habe ich verpasst.

Rechtzeitig zur letzten Band bin ich aber noch aufgewacht. Einer meiner Freunde hat mir Kopfschmerztabletten gegeben, ich habe etwas gegessen und sogar etwas anti-alkoholisches getrunken. Die Sonne ging so langsam unter und ich fühlte mich wieder etwas besser. Wir sind vor die Bühne gegangen. Der Boden war übrigens an den meisten Stellen wieder begehbar. Und als die Band dann spielte, gings mir wieder gut. Ich konnte mitsingen und tanzen und mich am Konzert erfreuen.

Sonntag, 29.04. - Unwetterwarnung

Der Sonntag Vormittag verlief noch recht entspannt. Der Himmel war etwas bewölkter als am Samstag, es nieselte ab und zu, aber an sich war alles noch relativ einfach zu ertragen. Wir hatten beschlossen, die Reste, die wir noch zu grillen hatten, auf den Grill zu legen und uns danach langsam Richtung Bühne zu begeben. Und dann bekamen wir einen Anruf.

Es hat eine Unwetterwarnung gegeben und die große Bühne wird abgebaut. Ob und wie es jetzt genau weiter geht, wer wo spielt und wann, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest.

Und seitdem verlief alles etwas chaotisch. Wir mussten erst einmal klären, ob an dieser Unwetterwarnung etwas dran ist. Dann musste geklärt werden, wie das weitere Programm aussieht. Nachdem die Unwetterwarnung bestätigt wurde, hatten wir schnell beschlossen, unsere Zelte vorzeitig abzubauen und in die Autos zu verladen. Heimreise wurde kurzerhand einen Tag vorverlegt.

Und dann gingen wir noch mal aufs Festivalgelände und schauten, was noch an Programm geplant war. Aha, Backstage-Bereich wurde zu einer Bühne umgebaut, eine zweite Bühne wird ebenfalls vorbereitet. Headliner wurde vorverlegt. Es spielen nicht mehr alle Bands. Und nachdem wir dann die Bühnen gesehen hatten, war klar: Die sind zu klein für all die Leute. Zusammengefasst stand also fest: Wir können auf keinen Fall alle Bands sehen, die wir sehen wollten.

Irgendwie verloren wir uns schließlich auch aus den Augen, so dass ich nicht sagen kann, für welche Bands sich die anderen entschieden haben. Ich habe nur den Headliner gesehen an dem Tag. Dann setzte der Regen ein und mein Mitfahrer und ich beschlossen, schon früher zu fahren. Wir kamen kurz vor Mitternacht dann in der Heimat wieder an.

Montag, 30.04. - Geburtstagsfeier

Montag hieß es erst einmal ausschlafen. Dann ging es nach Hause. Und am Nachmittag ging es dann weiter zur Arbeit. Also besser gesagt ins Office, weil arbeiten war ich an diesem Tag nicht. Ich hatte mir ja Urlaub genommen. Im Office habe ich mich mit einigen Kollegen getroffen und wir sind zusammen essen gegangen und danach noch ein Bierchen trinken.

Wir haben uns angeregt unterhalten, aber ich hatte noch eine andere Verabredung am Abend, deswegen musste ich wieder verfrüht weg. Mein bester Freund und ich waren noch auf einem Geburtstag eingeladen. Eine gute Freundin von mir wurde endlich 18.

Es waren wohl um die 20 Leute, die dort waren. Es gab Partyhüte, Pizza und einige Spielchen zwischendurch. Und später dann auch Kuchen, Wunderkerzen und Feuer. Insgesamt ein schöner Abend, fand ich.

Dienstag, 01.05. - Kuchen backen

Und heute habe ich schließlich einer anderen guten Freundin beim Kuchen backen geholfen. Wir hatten eigentlich einen gemütlichen Abend geplant. Und eigentlich hatte sie mir auch abgesagt, aber mein Handy-Akku war leer, so dass ich die Nachricht nicht lesen konnte. Und als ich dann angekommen war, bog sie zufällig auch in die Straße ein. Sie erzählte, dass sie eigentlich keine Zeit hatte, weil sie noch Kuchen backen muss und auch sonst noch einiges zu tun hatte.

Sie hat mich dennoch gleich mit eingespannt und wir haben zusammen Kuchen gebacken. Und als Belohnung durfte ich mir dann sogar einen Film anschauen :) Dead Man mit Johnny Depp ist es geworden. Aber ich glaube, den muss ich mir noch mal ansehen. Irgendwie habe ich den beim ersten Mal nicht direkt verstanden.

Fazit

Es gab in den letzten Tagen schon den einen oder anderen Moment, da hätte ich mir früher wohl einfach eine Zigarette angezündet. Das sind vor allem Momente gewesen, in denen etwas nicht so lief, wie ich es wollte. Zum einen waren es die Staus gewesen. Früher, als ich noch geraucht hatte, waren das immer Momente gewesen, in denen ich dann einfach zu einer Zigarette gegriffen hatte.

Und zum anderen war es diese Unwetterwarnung gewesen, oder besser gesagt die Folgen davon. Auf einmal hatte ich eine ungewisse Zeit lang einfach nichts zu tun. Und all das, was ich mir bisher zusammen gelegt hatte an Gegenmaßnahmen, brachte nicht wirklich was. Ich konnte nichts wirklich Sinnvolles machen in dieser Zeit.

Beides, die Staus und die Unwetterwarnung, waren nur sehr begrenzt planbar gewesen und hielten eine ungewisse Zeit an. Und damit komme ich noch nicht so gut zurecht. Wenn ich schon warten muss, dann möchte ich zumindest wissen, wie lange ich warten muss. Ansonsten gerate ich ein wenig in Stress.

Was ich also noch brauche, ist eine neue Gewohnheit für solche Momente oder eine andere Möglichkeit, mit so etwas umzugehen.