Mittwoch, 6. Juni 2012

Tag 55 - Leben ohne Netzwerk?


Geht das nur mir so, oder sind auch bei euch die meisten Freunde und Bekannten in irgendeinem Netzwerk?


Ich habe mich letztens mit einer Freundin unterhalten, bei der das nicht der Fall war. Und ich war im ersten Moment echt schockiert. Der Großteil ihrer Freunde ist anscheinend in keinem einzigen der bekannten sozialen Netzwerke unterwegs. Kein Facebook oder Google+ oder StudiVZ oder Xing oder wer-kennt-wen. Gar nichts. Ich bin immer noch total geschockt, wenn ich daran denke. Haben diese Leute überhaupt Internet?

Natürlich weiß ich, dass auch ein Leben ohne so etwas möglich ist. Aber wenn ich versuche, mir das vorzustellen, dann kommt mir alles so langsam vor. Keine sofortigen Benachrichtigungen, keine Likes, keine Kommentare.. Was ist mit Email? Oder Messengern? Oder verwenden solche Menschen noch Emails? SMS vielleicht? Telefonieren die wirklich noch mit ihren Handys?

Ich bin verwirrt. Das Leben ohne so ein Netzwerk, in dem ich einfach etwas hineinwerfen kann und warte, was passiert.. wie erreiche ich dann alle? Und wie stelle ich sicher, dass ich niemanden vergesse? Und woran sehe ich, wie andere darauf reagieren?

Liegt das an mir? Übersehe ich irgendwas? Oder verzichten diese Menschen tatsächlich darauf? Ich habe gehört, dass es tatsächlich Leute geben soll, deren Mitteilungsdrang nicht so sehr ausgeprägt ist. Möglicherweise...

Ich bin neugierig. Ich wüsste gerne, was in solchen Menschen vorgeht. Ich glaube, es wird Zeit, meine Welt wieder etwas gerade zu rücken.

Ein verwirrter

6 Kommentare:

  1. Thong ernsthaft, es klingt so, als würdest du dich über Kontakte und Likes definieren. Ist das tatsächlich so? Wie kannst du sehen, wie die Leute reagieren? Treffen ist das A und O, die reale Welt ^^ Und wahre Freunde vergisst man nicht ;P

    Ich muss sagen, dass ich nur bei FB bin, da ich da einige Freunde erreichen kann, die sonst auf nichts anderes reagieren, was gleichzeitig auch kostengünstig ist! Ich telefoniere sehr viel mit meinen Freunden und schreibe auch sehr viele SMS oder Emails, aber tatsächlich auch noch regelmäßig Briefe und Postkarten. Muss man denn sein Leben von nem sozialen Netzwerk dominieren lassen?

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    1. Hallo Jane,

      ich sehe es so wie Du. Treffen und reale Welt ist das, was zählt. Aber ich finde auch, dass soziale Netzwerke dieses "in Kontakt bleiben" wesentlich einfacher machen. Verstehst Du, was ich meine?

      SMS und Emails schreibe ich auch. Aber was mache ich, wenn ich eine Frage an die Allgemeinheit habe? Zum Beispiel: Ich gehe am Wochenende auf einen Markt. Wer kommt mit? Da schreibe ich doch nicht an alle möglichen Leute eine Email. Oder würdest Du das machen?

      Ich sage nicht, dass man sein Leben von so etwas dominieren lassen soll. Aber es macht das Leben einfacher. Man muss es nur richtig in sein Leben, in die reale Welt integrieren ;-)

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  2. Ja, ich verstehe, wie du das meinst. Es geht mir ja auch so. Meine Freunde in Berlin kann ich nur so über FB kontaktieren.
    Und ja, ich mach das so, dass wenn ich was vor habe, die Leute einzeln anschreibe, wer denn mitkommen will, was allerdings ab und an auch interessenbedingt ist. Mit dem und dem kann ich zb. nicht in romantische Filme gehen, der und der ist für anspruchsvolle Filme zu haben. Der mag die und die Musik, nen anderer ganz andere etc. pp. :D

    Gut, dass du das integrieren willst, das klang in deinem Beitrag ganz anders.. und ich kenne auch viele u.a. mich selbst, die sich bei FB abgemeldet haben, um wieder ein gesundes Verhältnis zum sozialen Netzwerk zu bekommen. Viele denken, sie verpassen was und definieren sich über die täglichen Kommentare. Meine Freunde, die das auch mal gemacht haben, waren überrascht, wie viel enger der Kontakt zu Freunden ohne Netzwerk sein kann, da man tatsächlich eher mal anruft als mal ne schnelle Nachricht zu schreiben. Ich muss dazu sagen, dass ich mir auch kein smartphone kaufe um genau das zu unterstützen, dass ich nicht permanent erreichbar und abhängig bin, falls du verstehst, was ich meine :)

    https://www.youtube.com/watch?v=ft6FMd2p2Jw schaus dir mal an, es ist irgendwie traurig wahr ;)

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  3. Ja, stimmt. Allerdings kommt es bei mir dann manchmal doch vor, dass sich die Interessen mancher Leute dann doch ändert, ohne dass ich das mit bekomme. Oder dass ich vorher einfach nicht wusste, was für Interessen eine Person denn wirklich hat. Wie gesagt, über Facebook find ich das einfacher ;-)

    Ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mit "permanent erreichbar und abhängig" meinst. Über Facebook bin ich genauso viel oder wenig erreichbar, wie ich es über ein Handy auch bin. Wenn ich nicht erreichbar sein will, kann ich das facebook-Fenster einfach schließen genauso wie ich ein Handy auch einfach mal stumm oder ganz aus machen kann. Und ob ich über Facebook eine Nachricht bekomme oder per SMS, ist das nicht eigentlich egal? Oder hast Du auch kein Handy? ;-)

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    1. Doch ein Handy habe ich :P aber eben kein Smartphone. Ich habe im Bekanntenkreis beobachten können, wie deren Internetkonsum via Handy ist. Das mein ich mit permanent erreichbar und abhängig. Viele suchten alle 5 min Facebook, das find ich schrecklich, wenn ich mich mit wem unterhalte und der permanent aufs Handy schaut (egal ob SMS oder FB).
      Man muss halt das gesunde Maß des Lebens 2.0 finden ;)

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    2. Allerdings, recht hast Du. Ein gesundes Maß muss man finden. Aber das ist ja in allen Dingen so ;-)

      Ich find es auch nicht toll, wenn ich mich mit jemanden unterhalte und derjenige ständig auf sein Handy starrt, ob jetzt Facebook oder SMS. Aber generell ist das ja weniger eine Sache von Smartphone / Facebook, sondern eine Sache der persönlichen Einstellung. Selbst wenn ich ein Smartphone habe und selbst wenn ich darauf Facebook habe, heißt es ja nicht, dass ich alle 5 Minuten darauf schauen MUSS.

      Aber ich denke, wir sind uns da beide einig. Das gesunde Maß ist für manche wohl anders als für andere ;-)

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